Art Direction
Diese Projekt wurde 2023 mit dem ADC Award Bronze in der Kategorie Intergrated Brand Communication/Advertising ausgezeichnet.
„Gut, und dir?“ - ist wohl die häufigste Lüge, die wir tagtäglich verwenden.
Zwischen perfekten Momenten, die wir auf Instagram dokumentieren, nur um zu beweisen, wie glücklich wir sind, finden negative Emotionen keinen Platz, werden verdrängt und unterdrückt. Wir schämen uns zuzugeben, wenn es uns einfach mal nicht gut geht. Dabei wird außen vor gelassen, dass auch negative Emotionen im Leben ganz natürlich sind und zum Menschsein dazugehören. Mit der Aufklärungskampagne #BADMOODDAY wird im ersten Schritt gegen die Tabuisierung der negativen Emotionen vorgegangen und schließlich werden negative Emotionen in all ihren Facetten genau beleuchtet. Der psychedelische Stil hält die Betrachter*innen dazu an, sich mit seinen/ihren Emotionen und Psyche auseinanderzusetzen. Schließlich soll ein #BADMOODDAY ebenso normal sein, wie ein #badhairday. Denn Spoiler: Negative Emotionen sind super wichtig für uns und unsere Umwelt.
Zu Beginn der Kampagne werden durch die Städte Plakate geschaltet. Hierbei sind die Claims angelegt auf legendäre Feel-Good-Wandtattoo-Sprüche. So wird aus Good Vibes Only der provokative Claim Bad Vibes Only und Keep Smiling wird umgetextet zur Aufforderung Keep Crying, denn man darf sich auch einfach mal Scheiße fühlen.
Zur gleichen Zeit werden Sticker im unverwechselbaren Stil der Kampagne über die ganze Stadt verteilt. Diese haben keinen direkten Verweis auf weiterführende Medien, wie die Website. Ziel der Sticker ist hierbei, Neugierde zu schaffen sowie das charakteristische Design im Unterbewusstsein zu manifestieren und dabei einen Wiedererkennungswert im analogen Raum zu schaffen.
Ein bisschen Schoki für die zarte Seele, eine beruhigenden Tasse Tee, wenn die Anxiety mal wieder kickt oder eine saure Limo zum Coping, bevor die Tür eingetreten wird – im Supermarkt findet man zwischen Snickers und Teekanne Tee nun auch die passenden Produkte für jede Stimmungslage, die dazu einladen, sich in seine Emotionen reinzufühlen.
Das ausdrucksstarke Design in neonfarbenen Kontrasten hebt sich vom Instagrameinheitsfilterbrei ab.
Wer kennt es nicht? Man scrollt stundenlang gedankenlos durch süße Tiervideos und peinlichen LipSync.-Einlagen. Doch plötzlich wird man von trippigen Animationen dazu angehalten, nicht weiter seine Emotionen zu verdrängen, sondern diese zu akzeptieren. Schließlich werden diese animierten Storys und Reels auf Instagram sowie auf TikTok geschaltet und triggern so das Unterbewusstsein der Zielgruppe.
In Zeiten der Selbstdarstellung dürfen Farbfilter zu einer ordentlichen Social Media Kampagne nicht fehlen. Im Zuge der Kampagne gibt es zu jeder Stimmungslage einen passenden Filter, welcher die Gefühlswelt der unterschiedlichen Emotionen widerspiegelt. Zum anderen gibt es einen interaktiven Filter, welcher aufgebaut ist wie ein Quiz, durch den man sein Wissen und Vorurteile gegenüber negativen Emotionen testen kann.
Das Herzstück der Kampagne bildet die Website. Aufgebaut als Reise durch das (Unter)Bewusstsein, taucht man in die Welt der negativen Emotionen ein. Beginnend mit einer kurzen Erklärung zur Kampagne. Durch eine kurze Animation wird man tiefer in das Rabbithole gezogen. Man gelangt zum Quiz, bei der/die Nutzer*in Glaubenssätze und Wissen über den Nutzen von negativen Emotionen prüfen kann. Das Ergebnis wird ausgewertet und nun werden die Nutzer*innen aufgefordert, sich noch tiefgreifend mit ihren Emotionen zu befassen. In der letzten Sektion sind weiterführende Links aufgelistet, um weiterhin mit seinen Emotionen verbunden zu bleiben.
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Das ganze muss natürlich auch auf Mobilgeräte funktionieren. Schließlich hängt die Zielgruppe 24/7 am Smartphone.
Als weiterführende Maßnahme können sich auf Spotify unterschiedliche Playlists, je nach Stimmungslage, angehört werden. Schließlich ist Musik ein sehr wichtiges Ventil für Emotionen. Für jede Emotion gibt es die passende Playlist, um sich tiefer mit seinem Innenleben auseinander zusetzen. Des Weiteren wird es einen Podcast geben, der sich pro Folge mit einer negativen Emotion auseinandersetzt. Als Gäst*innen werden hier diverse Podcaster*innen eingeladen, die über ihre Erfahrungen berichten.
Auf Discord finden Interessierte einen Safespace, um sich über ihren Umgang mit negativen Emotionen auszutauschen und ins Gespräch zu kommen. Das Ganze wird von Moderatoren betreut.
Auf YouTube werden kurze Erklärvideos hochgeladen, um die wichtigsten Informationen kurz und ansprechend verpackt zu vermitteln. So werden auch Menschen erreicht, die lieber Videos konsumieren, als sich die Informationen durch Texte anzueignen.
Zu guter Letzt darf der passende Merch nicht fehlen. So gibt es eine Bauchtasche, um die vollgerotzen Taschentücher zu verwahren, eine Anglercap, wenn man aufgrund seiner schlechten Laune nur die Decke beziehungsweise die Mütze über den Kopf ziehen möchte oder auch der klassische Kaffeebecher. Durch die Aufschrift How Are You Really? kommt man mit Kolleg*Innen auf der Arbeit in ein tieferes Gespräch über seine aktuelle Gefühlslage. Mit dem gemütlichen Hoodie kann man sich an #badmooddays einkuscheln und sich eine Auszeit gönnen.